Zuvor hatte ich Europa mit meinem Freund Willy vom Nordkap nach Palermo durchquert. Jetzt stand die Querung von Westen nach Osten
auf dem Programm. Den Anfang machten wir 2009 mit der Teiletappe Santander nach Lissabon. Für Willy war es gleichzeitig auch die letzte, gemeinsame
Etappe. Ab 2010, auf der Etappe von Santander
über die Pyrenäen nach Montpellier begleitete mich mein Freund und Vereinskamerad
Joachim auf dem Weg nach Moskau. Die Planung der einzelnen Etappen veränderte
ich immer wieder, auch aufgrund der Erfahrungen und Erlebnisse von Jahr zu
Jahr. Am Ende waren es dann 9 Jahre mit tollen Erlebnissen aus sportlicher aber auch menschlicher Sicht.
Immerhin überquerten wir gemeinsam 39 Pässe in den Pyrenäen
und Alpen. Mit dem Col d' Aubisque, dem Col de Tourmalet, dem Mont Ventoux, L'Alpe d'Huez
und der Großglockner-Hochalpenstraße
seien nur die bekanntesten genannt. Am Ende waren es dann bei 177 Fahrtagen 9.809 KM und 125.529
HM. Im Durchschnitt also 127
km und 1.630 HM pro Tag.
Soweit zur sportlichen Herausforderung. Darüber hinaus gab
es tolle Landschaften zu erfahren, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Pyrenäen,
die Alpen, aber auch der Balkan, die Türkei insbesondere am Schwarzen Meer aber
auch Russland uns unvergessen bleiben. Und die vielen hilfsbereiten Menschen
überall in den durchquerten Ländern, wie Portugal, Spanien, Frankreich, Italien,
Österreich, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Griechenland,
Türkei und Russland.
Im Vorfeld der einzelnen Etappen, insbesondere je weiter es nach Osten ging gab
es von vielen Freunden/Bekannten gut gemeinte Bedenken, wie “Da ist es doch
gefährlich, wie kann man dort mit dem Fahrrad unterwegs sein.“ Im Nachhinein
und Gott sei Dank, nichts von dem hat
sich bewahrheitet. Ganz im Gegenteil: Tolle Erlebnisse mit vielen Menschen in
allen Ländern lassen uns heute gerne mit Freude zurückblicken.
Ich möchte nur 2 Erlebnisse stellvertretend hervorheben:
Im Juli 2015, Caycuma an der
Schwarzmeerküste in der Türkei - Schaltauge sei wachsam - Kettenriss und in
Folge Abriss des Schaltauges - mit Rucen im Lieferwagen nach Bartin
zur Reparatur.
Das war absolut der Wahnsinn, wie sich Rucen unseres
Problems mit dem abgerissenen Schaltauge annahm und damit die Jahresetappe
rettete. Ihm gilt unser besonderer Dank.
Im Mai 2016, Pavlovskiy rayon – Krasnodar Region in Russland – nach langer Fahrt
finden wir endlich eine Pension und sind eingeladen kostenlos zu übernachten. Unsere Gastgeberin hat Verwandte in
Deutschland und ist wohl von unserer Idee mit dem Fahrrad nach Moskau zu fahren
so angetan, dass wir eingeladen sind. Das gab es bisher auch noch nicht.
Aber neben diesen hervorzuhebenden Erlebnissen, gab es
fast täglich Erlebnisse, die uns all die sportlichen und organisatorischen
Herausforderungen immer wieder gelingen ließen. Ein großer Dank an die vielen
netten Menschen, die uns auf unserer langen Tour unterstützt haben. In den Dank
sind auch unsere Lebenspartner einzuschließen, die durch ihre Toleranz und
Unterstützung „Project Sixty“
ermöglichen und gelingen ließen.